Schreckensszenario Hackerangriff: Unternehmen sind zunehmend gefordert, sensible Bereiche zu schützen und ihre Kommunikation sicher zu verschlüsseln. Welche Möglichkeiten Zufallsgeneratoren eröffnen und wie sie in der Praxis funktionieren, das erläuterte der Cyber Security-Spezialist Prof. Dr. Daniel Loebenberger in einer Masterclass auf Einladung des TUM Institute for LifeLong Learning. Ab Oktober 2022 ist es möglich, sich in einem neuen Zertifikatsprogramm zum „Certified Cyber Security Specialist“ weiterzubilden.
Der Zufall spielt in der IT-Sicherheit eine große Rolle. Er wird beispielsweise zur Erzeugung kryptographischer Schlüssel verwendet und bildet damit die Basis, wichtige Informationen zu verschlüsseln und wieder zu entschlüsseln. Damit kann die Kommunikation nicht von unbefugten außenstehenden Personen, womöglich von Hackern, mitgelesen werden.
Auf diesem Gebiet ist Prof. Dr. Daniel Loebenberger, Professor an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden und Abteilungsleiter der Abteilung Sichere Infrastruktur am Fraunhofer Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC, Experte: Er hat zahlreiche Risikoprofile von Unternehmen analysiert und Sicherheitssysteme auf höchstem Level entworfen, die in der Praxis eingesetzt werden. „Dabei kommt es auf die Schnelligkeit der Softwaremechanismen ebenso an wie auf die messbare Qualität der Zufälligkeit, die Schutz vor unerwünschten Zugriffen bietet“, erläutert Loebenberger.
Über die Qualität von Zufallsgeneratoren
Zufallsgeneratoren, die physisch oder auch nicht-physisch – also etwa durch Zufallsprozesse im Betriebssystem – immer neue Zahlenkombinationen erzeugen, sind nach den Worten des Spezialisten kostspielig und aufwändig: Ihr Einsatz erfordert schnell Millionen von Bits innerhalb des Computers. Schnellere und günstigere Alternativen sind laut Professor Loebenberger Generatoren, die mithilfe einer kleineren Anzahl echt zufälliger Zahlen unzählige, zufällig erscheinende Bitfolgen bilden – so genannte deterministische Zufallsgeneratoren: „Ihre Effizienz und ihre Qualität lassen sich messen“, erklärt der Experte.
Neues Zertifikatsprogramm für Spezialisten
Das TUM Institute for LifeLong Learning bietet gemeinsam mit dem Fraunhofer AISEC ab Oktober 2022 ein neues Zertifikatsprogramm an, in dem Prof. Dr. Loebenberger sich intensiv mit unterschiedlichen Themen der angewandten IT-Sicherheit befassen wird. Die Teilnehmenden werden online, aber auch praktisch durch begleitende Übungen und bei einem Präsenztermin in einer Laborumgebung lernen und können individuelle Fälle in das Programm einbringen. Sie erhalten die Möglichkeit, sich mit Expert*innen aus verschiedenen Branchen auszutauschen und profitieren von der umfangreichen Praxis- und Forschungserfahrung der beiden exzellenten akademischen Partner Fraunhofer AISEC und Technische Universität München (TUM). „Wir befassen uns mit der Konstruktion sicherer Systeme in der Praxis und die Teilnehmenden erfahren zum Beispiel auch, wie man sich dabei Hintertüren offenhalten kann bzw. eben dies vermeidet. Zu jedem Thema wird es begleitende Übungen geben, sodass die recht tiefgehenden Konzepte der IT-Sicherheit auch in der Praxis ausprobiert werden können“, verspricht Professor Loebenberger. Wer das Zertifikatsprogramm abschließt, erhält den Titel „Certified Cyber Security Specialist“ der Technischen Universität München.
Weitere Informationen
Detaillierte Informationen über den Ablauf, Kosten, mögliche Rabatte und steuerliche Vorteile für Teilnehmende des neuen Zertifikatsprogramms „Certified Cyber Security Specialist“, das ab dem 18. Oktober 2022 über 16 Wochen auf Englisch angeboten wird, gibt es hier.
Natascha Plankermann