Wie kann der digitale Wandel der Arbeitswelt aktiv gestaltet werden? Um diese Frage zu beantworten, hat das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales die Themenplattform Arbeitswelt 4.0 eingerichtet. Bei der dritten Netzwerkkonferenz stand im vierten Quartal 2021 die Fragestellung im Mittelpunkt, welchen Einfluss die Corona-Pandemie auf unsere Arbeitswelt hat. Prof. Dr. Claudia Peus, Gründungsdirektorin des TUM Institute for LifeLong Learning, hielt in diesem Rahmen einen Vortrag zur „Arbeit im digitalen Zeitalter: Herausforderungen und Chancen.“
Mit einer wahren Datenexplosion werden Unternehmen im digitalen Zeitalter konfrontiert: Innovative Technologien und neue Dynamiken wie Crowdsourcing und ein verändertes Kundenverhalten sorgen für eine erhöhte Dynamik unserer Arbeitswelt. Darüber hinaus beeinflusst die Digitalisierung auch Bereiche wie Talent Management, die Zusammenarbeit in Abteilungen und Teams und sorgt für eine Veränderung von Hierarchien, erklärte Prof. Dr. Claudia Peus, die an der Technischen Universität München Senior Vice President Talent Management & Diversity ist. Sie hielt auf der Netzwerkkonferenz die Keynote Speech nach dem Grußwort von Carolina Trautner, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales.
Verantwortungsvolle Mitarbeiterführung im digitalen Zeitalter
Die Entwicklungen stellen Führungskräfte im ersten Schritt vor große Herausforderungen. Die wichtigste These von Prof. Dr. Peus lautete in ihrem Vortrag deshalb: Vertrauen und ein wertebasierter Ansatz sind die Grundvoraussetzungen für erfolgreiche Führung im digitalen Zeitalter: Im Zentrum steht trotz aller Digitalisierung noch immer der Mensch mit seinen Wünschen und Bedürfnissen. Die Herausforderung wird für Führungskräfte zur Chance, wenn sie sich dieser Grundsätze bewusst werden und digitale Zusammenarbeit beispielsweise aktiv gestalten. Leitplanken können klare und abgestimmte Regeln zu Teamverhalten, Kommunikation und Zusammenarbeit sein. Welches Tool nutzen wir zu welchem Zweck? Wie schnell reagieren wir im Team auf E-Mails?
Effektive Unternehmensführung: Welches sind die Future Skills?
Dass bei der rapiden Dynamik der Digitalisierung sich auch Kompetenzen schnell anpassen müssen, betonte Prof. Dr. Peus im weiteren Verlauf des Vortrags: Lebenslanges Lernen sei essenziell, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts effektiv und verantwortungsvoll begegnen zu können. Zu den neuen digitalen Grundfähigkeiten zählen unter anderem die Fähigkeit zur virtuellen Kollaboration und Interaktion, aber auch Themen wie Digital Literacy und Digital Ethics. Werden sich Fach- und Führungskräfte dieser neuen Fähigkeiten bewusst und gehen sie den ersten Schritt auf ihrem Weg des lebenslangen Lernens, können sie die Chance der Digitalisierung für sich persönlich, aber auch für ihr Unternehmen oder ihre Organisation nutzen.