Wie sollten maßgeschneiderte Weiterbildungsprogramme für Expert*innen, etwa Fachingenieur*innen, aussehen? Mit dieser Frage befasst sich das Team des TUM Institute for LifeLong Learning derzeit innerhalb des europäischen Gemeinschaftsprojektes BoostEuroTeQ, das unter anderem die Entwicklung neuer Strukturen an Universitäten anstrebt. Zu den Ansprüchen an künftige Qualifizierungsangebote hat das TUM-Team intensiv recherchiert und Ergebnisse zusammengetragen.
Komplexe globale Entwicklungen stellen in Zukunft verstärkt neue Anforderungen an Fach- und Führungskräfte. „Es zeichnet sich etwa deutlich ab, dass der Weiterbildungsbedarf von Fachingenieuren bedingt durch den technologischen Fortschritt in den nächsten Jahren rapide zunehmen wird. Durch die Ausweitung unseres Angebotes im Bereich Professional Education speziell für Ingenieure können wir und unsere internationalen Partner in dieser Hinsicht echten Nutzen versprechen“, erklärt Patrick Lenz. Er gehört zu dem Team des TUM Institute for LifeLong Learning, das viele Gespräche mit Kolleg*innen der an BoostEuroTeQ beteiligten Institutionen geführt sowie selbst recherchiert hat.
Verschiedene Module entwickeln
Das Ziel dieser Gemeinschaftsarbeit: Einen Überblick über die Angebote der TUM und ihrer Partner für Fach- und Führungskräfte sowie deren Schwerpunkte zu schaffen. Zudem galt es, Stärken und Schwächen der Programme ebenso wie ihre Chancen und Risiken zu analysieren. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse dieser Status-Quo-Berichte finden sich hier. Patrick Lenz hebt einen wichtigen Punkt aus den Resultaten hervor: „Wir müssen den Anforderungen nach mehr Flexibilität in Struktur und Länge von Weiterbildungen und Zertifizierungen gerecht werden.“ Ein künftiges Angebotsportfolio wird daher modular aufgebaut.
Die Brücke zu Unternehmen schlagen
Eine zentrale Rolle innerhalb der Weiterbildung spielen die so genannten „Learning Professionals“. Das sind Lehrende und Wissensvermittler, die die Brücke zu den Unternehmen schlagen. Sie bereiten das Wissen für die Ansprüche der Fach- und Führungskräfte auf und vermitteln es entsprechend. Ecem Bilge Delicik (Ecole Polytechnique): „Learning Professionals sind an unseren Partneruniversitäten in den Bereichen wichtig, in denen es an Kommunikation zwischen Unternehmen und Forschern mangelt. Sie sind die Experten, die sicherstellen, dass Wissen schnell und up to date in das Ökosystem einfließen kann.“ Um das Weiterbildungsangebot noch mehr an den Bedarf der Teilnehmenden anzupassen, wird sich das TUM-Team als nächstes mit dem Thema „Future Skills“ auseinandersetzen und konkrete Konzepte für die Weiterqualifizierung von Ingenieur*innen und Learning Professionals erarbeiten.
Weitere Informationen zum Projekt BoostEuroTeQ gibt es auf der Website https://euroteq.eurotech-universities.eu/initiatives/scientific-output/boosteuroteq/.
Natascha Plankermann, 30. März 2022