Der bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, hat das berufsbegleitende Zertifikatsprogramm „Fokus Patientensicherheit“ an der Technischen Universität München (TUM) eröffnet. Zur erstmaligen Durchführung des Programms begrüßte er bei der feierlichen Auftaktveranstaltung die Teilnehmenden aus verschiedenen Krankenhäusern und dem ambulanten Versorgungsbereich, die sich bis Ende Januar 2022 im Bereich Patientensicherheit weiterbilden.
Entwickelt wurde die Fortbildung in einer Partnerschaft der TUM, des Universitätsklinikums rechts der Isar der TUM, des Klinikums St. Elisabeth Straubing und von Lufthansa Aviation Training. Das Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt und fördert das Programm.
Der Zertifikatskurs, der am TUM Institute for LifeLong Learning der Technischen Universität München angeboten wird, bildet Fach- und Führungskräfte im vorausschauenden Umgang mit Risiken aus und hat somit das Ziel, die Patientensicherheit in deutschen medizinischen Einrichtungen zu erhöhen.
Die Redner (v.l.n.r.): Martin Egerth, Process Manager Beyond Aviation bei Lufthansa Aviation Training, Prof. Dr. Pascal O. Berberat, Studiendekan der Fakultät für Medizin an der TUM, Bernd Sibler, bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Dr. Martin Siess, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums rechts der Isar, Dr. Christoph Scheu, Geschäftsführer des Klinikums St. Elisabeth Straubing, Markus Pannermayr, Oberbürgermeister der Stadt Straubing.
Komplexität der medizinischen Abläufe nimmt zu
Relevant wird dies, wie die Redner bei der feierlichen Eröffnungsveranstaltung am Münchner Campus betonten, unter anderem durch die zunehmende Komplexität der medizinischen Abläufe und technischen Neuerungen – nicht zuletzt verstärkt durch die Corona-Krise. Vorbild sind dabei Hochzuverlässigkeitsorganisationen wie die Luftfahrt, deren Konzepte aus dem Bereich „Human-Factors-Training“ erlebbar gemacht und auf das Gesundheitswesen übertragen werden.
„Die Beteiligten der TUM, des Klinikums rechts der Isar und des Klinikums St. Elisabeth Straubing haben in Kooperation mit Lufthansa Aviation Training ein spannendes, fächer- und sogar branchenübergreifendes Weiterbildungskonzept entwickelt“, so Bernd Sibler in seiner Eröffnungsrede. „Luftfahrt und klinische Praxis verbindet ein wichtiger Ansatz: Fehlervermeidung ist in beiden Bereichen überlebenswichtig. Durch die fortschreitende Digitalisierung in der Medizin und immer komplexer werdende Behandlungsprozesse gewinnt das Thema Patientensicherheit zunehmend an Bedeutung in unseren Klinika. Die interdisziplinäre Partnerschaft aus Medizin, Forschung und Wirtschaft verspricht innovative und dynamische Strategien für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Risiken der modernen Medizin.“
Staatsminister Bernd Sibler während seiner Begrüßungsrede.
Kurstermine für 2022/2023 bereits in Planung
Die erfahrenen Referentinnen und Referenten aus Medizin, Luftfahrt und Wissenschaft stellen unter anderem innovative und erfolgreiche Konzepte aus dem „Human-Factors-Training“ der Luftfahrt vor und übertragen diese auf klinisch relevante Situationen. In Simulationstrainings üben die Teilnehmenden, wie gute Kommunikation auch unter schwierigen Bedingungen gelingt und Teams trotzdem konstruktiv zusammenarbeiten können. Das interprofessionelle Zertifikatsprogramm richtet sich an Fach- und Führungskräfte aus dem Gesundheitswesen. Weitere Kurstermine für die Jahre 2022/23 sind bereits in Planung.
Weitere Informationen sind auf der Programm-Website zu finden.