Im Mai 2022 startet der renommierte Weiterbildungskurs der TUM „Digital Twins for Cities“ für Fach- und Führungskräfte aus Architektur und Stadtplanung zum ersten Mal auf Englisch und in komplett virtuellem Format. Kasimir Forth, Managing Director des Leonhard Obermeyer Centers und Stefan Trometer, Managing Director Business Development bei Virtual City Systems, sind Partner des Programms. In einem Kurz-Interview erzählen Sie, was das Besondere an dem Kurs ist und welche Städte bereits heute als Best Cases für digital Citys gelten.

Was ist das Besondere am Kurs „Digital Twins for Cities“, der im Mai am TUM Institute for LifeLong Learning startet?

Kasimir Forth: Die Durchführung findet das erste Mal in rein englischer Sprache statt und richtet sich an europäische und internationale Teilnehmende. Außerdem werden die einzelnen Vorträge durchgehend virtuell in Halbtags-Slots durchgeführt. Dadurch können Teilnehmer*innen aus der gesamten Welt teilnehmen. Außerdem steht das internationale Networking untereinander und mit den Expert*innen im Vordergrund.

Stefan Trometer: Für mich ist das Alleinstellungsmerkmal dieses Kurses – im Vergleich zu allen anderen Fortbildungsangeboten in den Bereichen Stadtmodellierung, Gebäudemodellierung und Anwendungen – der themenübergreifende Ansatz, der den Bedarfen aus der Praxis Rechnung trägt. Auch besonders finde ich die äußerst hochwertige Auswahl an Dozierenden, die nicht nur die Lehre und Forschung repräsentieren, sondern gleichzeitig Beiträge aus der Praxis, von Anwendern und Lösungsanbietern.

Welche Vorteile ergeben sich für Städteplaner*innen und Architekt*innen durch die „Digital Twins“ Methode?

Stefan Trometer: Ein Blick über den Tellerrand. Zum einen natürlich in die Zukunft, zum anderen aber auch nach links und rechts zur semantischen Stadtmodellierung und innovativen digitalen Anwendungen. Beispielsweise geht es um urbane Simulationen als strategisches Mittel, um früher, schneller, günstiger, bessere Entscheidungen zu treffen – auch und vielleicht vor allem im Planungskontext.

Kasimir Forth: Um Herausforderungen für klimaangepasste, lebenswerte Städte von morgen zu begegnen, sind komplexe Lösungsansätze notwendig. Digitale Zwillinge bilden dabei das Grundgerüst der Stadt von morgen.

Welche Städte sind bereits heute Best Cases für „digitale Städte“ oder arbeiten vielleicht schon mit einem digitalen Stadtmodell?

Kasimir Forth: Weltweit gibt es schon seit einigen Jahren Vorreiter im Bereich Smart Cities, wobei dieser Begriff nicht geschützt ist. Allerdings haben Städte wie Helsinki und Rotterdam in den vergangenen Jahren viel Pionierarbeit geleistet und einige Anwendungsfälle bereits umgesetzt. Auch Städte wie München und Hamburg arbeiten an einer Vernetzung von verschiedenen urbanen Zwillingen. Daher freuen wir uns sehr, dass Erfahrungen aus diesen Städten in dem Kurs auch aus erster Hand vorgestellt werden.

Stefan Trometer: Wichtig ist finde ich zu sagen, dass es neben diesen Großstädten als Leuchttürmen mittlerweile auch immer mehr mittlere und kleine Städte gibt, die sich von den Vorteilen überzeugen lassen. Sie profitieren ganz besonders durch die Vorarbeiten der großen Player, die zu einer Art „Demokratisierung“ der Lösungen führt.

Für wen ist das Programm „Digital Twins für Cities“ ideal?

Stefan Trometer: Für Personen, die in ihrem täglichen Arbeiten mit dem Thema Urbaner Digitaler Zwilling konfrontiert sind und sich einen fundierten und kompakten Überblick über aktuelle Entwicklungen und Möglichkeiten verschaffen wollen. Für Fach- und Führungskräfte, die an Netzwerken und internationalem Austausch interessiert sind.

Kasimir Forth: Das Weiterbildungsprogramm richtet sich an Führungskräfte und Projektmanager*innen aus Stadtplanung und Architektur sowie planungsverantwortliche Mitarbeitende kommunaler Träger. Aber auch interessierte Fachkräfte aus den Bereichen Smart City, Vermessung, Geoinformation, Beratung, Bürgerbeteiligung – wir freuen uns besonders auf diese interdisziplinären Blickwinkel.