Thomas Heim und Yannic Prangnitz, zwei Kursteilnehmer des „TUM Brauer Cursus Weihenstephan“ am Standort Weihenstephan, berichten mit freundlicher Genehmigung des Magazins Bier & Brauhaus, Ausgabe 57 Frühling 1-2023, Seite 38-39. Mehr zum Magazin Bier & Brauhaus unter bier-und-brauhaus.de.

Thomas Heim am Braukessel und Yannic Prangnitz in der Küche
Thomas Heim und Yannic Prangnitz

 

Thomas Heim,
kleingewerblicher
Hobbybrauer aus der Schweiz:

Ist Bier brauen immer eine Bieridee? Ja und nein. Der Ursprung zu HEIMBRÄU war nicht ein geselliger Abend, sondern eher trocken in einer Buchhandlung. Nach dessen Lektüre und Besorgen der entsprechenden Zutaten war das Herstellen des Bieres nicht so schwierig. Würze zusammen mit Wasser aufkochen, abkühlen, Hefe rein, warten, abfüllen, reifen, trinken. Das wurde richtig gut, das Bier. Beim zweiten Versuch war ich nicht mehr ganz so vorsichtig. Dies manifestierte sich dann auch in einem ungewollt sauren Bier.

Ich wollte mehr! Deshalb meldete ich mich darauf an einen richtigen Bierbraukurs an. Von dort kam ich, nebst mit etwas mehr Wissen über das Brauen, auch mit einem Auto voller Bierbrauausrüstung zurück. Braukessel, Gärfass, Kühlgerät und vieles mehr fand in meinem Auto Platz. Mit diesem Equipment braue ich noch heute.

Mit immer mehr Erfahrung und immer mehr Wissen wurde das Bier auch immer besser. Das Bier kam bei Freunden und Bekannten gut an. Nach und nach fanden auch Leute außerhalb meines Freundeskreises gefallen an HEIMBRÄU. Um die steigende Nachfrage stillen zu können und mehr Platz zu haben, wollte ich den Gärkeller und auch die Brauerei in einen größeren Raum verlegen. In der Aumühle in Frauenfeld wurde ich schlussendlich fündig und konnte eine kleine Brauerei dort einrichten. Ein passender Ort mit bestem Quellwasser, das ideal für die von mir gebrauten Biere ist. Unter anderem sind ein Cream Ale, ein IPA und ein Brown Porter ständig im Angebot. Zudem bin ich im Moment am Tüfteln eines alkoholfreien Bieres. „Himbeerweizen“, „Belgisches Witbier“ (mit Koriander & Orange) und ein Doppelbock braue ich meistens saisonal für den Sommer bzw. zu Weihnachten.

Das kleine Hefelabor befindet sich nun in der zweiten Miniküche im eigenen Haus, der Rest ist in der Brauerei. Zudem habe ich einen neuen Plattenkühler bestellt und auch eine CO2-Alarmanlage. Am neuen Kühler und dem CO2-Alarm ist übrigens der Brauer Cursus schuld (bessere Hygiene und Sicherheit). Der Brauer Cursus hat einfach die Entscheidung massiv beschleunigt.

Was ich auch noch sehr gerne trinke, ist das Fahrer: alkoholfreies und kaum als solches zu erkennen. Ich habe Kunden, die nehmen dafür 90 Kilometer Weg auf sich. Brauereien, in deren Wohnort und auf dem Weg zu mir gibt es aber diverse. Der Vertrieb erfolgt vor allem durch Verkauf ab Brauerei, in die Gastro und in zwei kleinere Läden in der Umgebung.

Meine Herausforderung ist vor allem der fehlende Platz. Mit meiner Micro-Brauerei mit 60 m2 kann ich nicht immer alles in den Mengen einkaufen, die ich möchte. Die nächsten Schritte sind der Ausbau zu noch mehr Professionalität – Brauer Cursus sei Dank!

Ich wollte den Brauer Cursus machen, damit ich das Wissen von echten Profis aus erster Hand bekomme und nicht Halbwissen von Pseudoprofis aus dem Internet oder irgendwelchen Foren.

Der Brauer Cursus war für mich ein Erfolg. Es sind hochmotivierte Dozenten, die mit enormer Leidenschaft an den Themen arbeiten. Die Organisation war perfekt. Die Themen waren alle sehr interessant. Der Brauprozess an sich war ja klar. Aber ich konnte trotzdem noch den einen oder anderen sehr wertvollen Tipp und Hinweis mitnehmen. Besonders Wertvoll waren für mich die Themen „Wasser“ (ich mache jetzt endlich was damit), Gärung (ZKGs), Schankanlagen (CO2-Alarmanlage), Sensorik und Mikrobiologie. Was ich auch sehr geschätzt habe, ist das individuelle Eingehen auf Fragen und Anliegen.

Ebenso wertvoll war der Austausch zu den anderen Kollegen: kleine Brauerei, Micro-Brauerei, Gasthofbrauerei und Großbrauerei und ich konnte da ebenfalls Tipps, Tricks und auch den ausschlaggebenden „Tritt“, den es manchmal braucht, für mich abholen.

Ich kann den Brauer Cursus jedem empfehlen, der etwas von der Brauerei verstehen möchte und die Informationen von echten Profis bekommen will.

Yannic Prangnitz beim Biertesten
Yannic Prangnitz

Yannic Prangnitz,
Küchenmeister

über sein Motiv, als „Nicht-Brauer“ am Brauer Cursus teilzunehmen:

Motiviert hat mich zuallererst mal mein eigenes Bestreben nach Wissen und Bildung. Für mich als Küchenmeister ist es wichtig, so viel wie möglich über Produkte und deren Herstellung in Erfahrung zu bringen. Da mich das Thema Bier schon immer interessiert hat, wollte ich nun wissen, was alles an diesem Thema mit dranhängt.

Ich würde jedem Hobbybrauer da draußen oder auch jedem, den es interessiert, wie Bier hergestellt wird und was dort alles mit dranhängt, raten, diesen Kurs zu besuchen, da dieser sehr informativ ist und die Grundlagen in einer Kürze der Zeit vermittelt, für die man sonst sehr lange braucht, um sich das zu erarbeiten.

Bier & Brauhaus: Zu welchem Thema hast du für dich „Besonderes“ aus dem Brauer Cursus mitgenommen?

Für mich war tatsächlich der Vortrag von Dr. Martin Zarnkow zur Biergeschichte am interessantesten, da es bei ihm um die Geschichte des Bieres und dessen Herstellung ging, dass z. B. der Ursprung in der Herstellung des Bieres bei den Frauen steht und erst viel später die Männer das übernommen haben.

Auch unsere Exkursion in die verschiedenen Betriebe an den beiden Praxiswochenenden waren sehr spannend, z. B. die Mälzerei oder der Hopfenproduzent sowie die vielen großartigen Gespräche mit den anderen Kurs Teilnehmern auf Augenhöhe waren sehr hilfreich und ein guter Mehrwert in diesem Kurs.

Sind Sie interessiert an dem Kurs? Hier gibt alle relevanten Informationen zum Brauer Cursus Weihenstephan.